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OK GRATWEIN

Der historische Ortskern von Gratwein, einst ein pulsierendes Zentrum, kämpft mit Leerständen und den Verlust an Wohnqualität. Projektziel ist es, den erfolgreichen Prozess des Projekts „Lokale Agenda OK Gratwein“ aus dem Jahr 2023 fortzusetzen und Teile der partizipativ erarbeiteten Entwicklungsstrategie umzusetzen, damit der Ortskern wiederbelebt und zu einem attraktiven Lebensraum wird.

LE 2023-2027
Projektträger:in

Marktgemeinde Gratwein-Straßengel
Durchführung

06.06.24 bis 31.12.24
LEADER-Förderung

€ 17.506,80 | Förderfähige Gesamtkosten: € 29.178,00

PROJEKTBESCHREIBUNG

Der historische Ortskern von Gratwein, einst ein pulsierendes Zentrum, kämpft mit den Herausforderungen der Zeit. Leerstände und ein Verlust an Wohnqualität prägen das Ortsbild.

Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, hat die Gemeinde Gratwein-Straßengel 2023 das Vorprojekt “Lokale Agenda OK Gratwein” ins Leben gerufen. Mit vereinten Kräften soll der Ortskern wiederbelebt und zu einem attraktiven Lebensraum für alle Generationen entwickelt werden. In einem beispielhaften Prozess der Bürger:innenbeteiligung arbeiten Politik, Verwaltung, Expert:innen, Gewerbetreibende und Bewohner:innen Hand in Hand. Zahlreiche Workshops und Veranstaltungen boten Raum für Ideen und Diskussionen. Gemeinsam wurden die Stärken des Ortskerns herausgearbeitet und konkrete Schritte für die Zukunft definiert. Das eigentliche Zentrum von Gratwein wurde mit der offiziellen Ortskernabgrenzung klar flächig definiert. Im Ortskern ist es wesentlich, Maßnahmen innerhalb einer abgestimmten Entwicklungsstrategie zur Stärkung des Zentrums umzusetzen.
Die ersten Ergebnisse des Projekts stimmen positiv. Die öffentliche Präsentation im Dezember 2023 stieß auf große Zustimmung. Die hohe Beteiligung der Bevölkerung und die positive Resonanz zeigen, dass das Projekt den Nerv der Zeit trifft. Der Weg zur Belebung des Ortskerns ist jedoch noch lang. Im Rahmen des Projektantrags „OK Gratwein“ liegt der Fokus auf der Umsetzung von konkreten Maßnahmen. Dazu gehört unter anderem die enge Zusammenarbeit mit allen Beteiligten, die kontinuierliche Evaluierung des Fortschritts und die Anpassung der Maßnahmen an die Bedürfnisse der Bevölkerung sowie Wirtschaft und Gewerbe.

Aus dem Beteiligungsprozess (Vorprojekt “Analyse- und Bürgerbeteiligung OK Gratwein”) wurden folgende Ziele zusammengefasst:

  • Hohe Priorität für Verkehrs- und Grünflächenprojekte
  • Begegnungszone und Fuß- und Radverkehr
  • Inklusion und Vernetzung als Alleinstellungsmerkmal
  • Leerstandsmanagement und Ortskern-Kümmerer im Gewerbebereich
  • Attraktive Gestaltung des öffentlichen Raums
  • Unterstützung für Gewerbetreibende

Das gegenständliche Projekt zielt somit im Wesentlichen auf das Leerstandsmanagement und die Unterstützung für Gewerbetreibende ab, wobei die Ziele im Sinne einer sektorenübergreifenden Zentrumsentwicklung naturgemäß ineinander übergreifen. Dabei bilden die Leerstandserhebung und die Schaffung einer Online-Immobilienplattform die Basis für ein fundiertes Leerstandsmanagement für den Ortskern von Gratwein. Parallel dazu führen Stammtische mit Gewerbetreibenden und Hauseigentümer:innen zu einer Aktivierung und Vernetzung. Ein Konzept für Pop-Up-Initiativen und Zwischennutzungen soll die Belebung von Leerständen forcieren. Diese konkreten Schritte sind Teil des umfassenden Konzepts für ein Leerstandsmanagement, welches im Rahmen des LA 21 Projekts “Lokale Agenda OK Gratwein” 2023 in intensiver Zusammenarbeit der Gemeinde, Expert:innen, Bürger:innen und Gewerbetreibenden sowie Hauseigentümer:innen entwickelt wurde. So soll eine positive Entwicklungsspirale und Dynamik im und um den Ortskern von Gratwein in Gang gesetzt werden, die Wahrscheinlichkeit für künftigen Leerstand verringert werden sowie die Aufenthalts- und Lebensqualität im Zentrum gestärkt werden.

EFFEKTE & ZIELSETZUNGEN

 

Das Projektziel besteht darin, den erfolgreichen Prozess des Projekts „Lokale Agenda OK Gratwein“ aus dem Jahr 2023 fortzusetzen und Teile der partizipativ erarbeiteten Entwicklungsstrategie umzusetzen. Dabei werden gezielte Maßnahmen ergriffen, um die Leerstandsquote insgesamt zu verringern.
Die Behebung von Leerstandsproblemen erfordert ein umfassendes Maßnahmenpaket, welches folgende Punkte umfassen kann:

  • Renovierungs- und Sanierungsförderungen: Informationen über finanzielle Anreize und Förderungen für Eigentümer:innen, um veraltete Immobilien zu renovieren und für potenzielle Mieter oder Käufer attraktiver zu machen.
  • Marketing und Öffentlichkeitsarbeit: Kampagnen zur Förderung des Ortskerns und zur Steigerung der Attraktivität für Investoren, Geschäftsinhaber und neue Bewohner:innen.
  • Nutzungskonzepte: Entwicklung neuer Nutzungskonzepte für leerstehende Gebäude, wie zum Beispiel Co-Working-Spaces, kulturelle Einrichtungen oder Gemeinschaftszentren.
  • Kooperationen und Netzwerke: Förderung der Zusammenarbeit zwischen Eigentümer:innen, Gemeinde, Wirtschaft und anderen relevanten Akteur:innen, um Synergien zu schaffen und gemeinsame Lösungen zu finden.
  • Bürokratische Unterstützung: Vereinfachung von Genehmigungsverfahren und Bereitstellung von Beratungsdiensten, um Eigentümer:innen den Prozess der Immobilienentwicklung zu erleichtern.
  • Infrastrukturverbesserungen: Investitionen in die lokale Infrastruktur, um den Ortskern attraktiver und lebenswerter zu gestalten.

Dies soll dazu beitragen, den strukturellen Leerstand effektiv zu bekämpfen und den Ortskern von Gratwein wieder zu beleben. Dazu werden diese Punkte in folgende konkrete und umzusetzende Maßnahmen in den Ortskernprozess Gratwein integriert:

  1. Auf- und Ausbau geeigneter Organisationsstrukturen: Um den Ortskern nachhaltig zu stärken, werden geeignete Organisationsstrukturen entwickelt und ausgebaut, beispielsweise die Initiierung von Arbeitsgruppen, die Zusammenarbeit mit lokalen Institutionen und die Förderung weiterer Bürgerbeteiligung.
  2. Durchführung einer Leerstandserhebung: Eine gründliche Leerstandserhebung im Ortskern, sowohl analog als auch digital, ist essenziell, um den aktuellen Stand und Entwicklungsmöglichkeiten der Immobiliensituation zu erfassen und gezielte Maßnahmen einzuleiten.
  3. Einbindung von Hauseigentümer:innen und Gewerbetreibenden: Die aktive Einbindung dieser Stakeholder ist von zentraler Bedeutung. Durch Dialog und Zusammenarbeit werden gemeinsame Interessen identifiziert und umgesetzt, um eine lebendige Ortskernentwicklung zu erreichen. Ziel ist die potenzielle Gründung einer Gewerbevereinigung.
  4. Aufbau einer Immobilienplattform und Leerstandsmanagements: Die Schaffung einer Online-Immobilienplattform, angepasst an die örtlichen Gegebenheiten, zur Implementierung eines Leerstandsmanagements, um den Leerstand im Ortskern zu reduzieren und potenziellen NutzerInnen und Investoren attraktive Möglichkeiten aufzuzeigen.
  5. Vorbereitung und Umsetzung eines Ortskernkoordinators oder einer -koordinatorin bzw. eines Kümmerers oder einer Kümmerin: Die Schaffung einer zentralen Anlaufstelle in Form eines Ortskernkoordinators oder einer -koordinatorin bzw. eines Kümmerers oder einer Kümmerin für eine koordinierte und effektive Umsetzung der Maßnahmen zur Ortskernentwicklung – dies geschieht in Hinblick auf eine angekündigte Förderung für Ortskernkoordinator:innen.

 

Ansprechperson:

Thomas Frewein
+43 664 39 29 934
thomas@frewein.at

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