19-12-2019 | Events

Neuer Rückenwind für die Regionalentwicklung: Rückblick auf ein erfolgreiches Jahr 2019

Das am 19.10.2018 beschlossene Arbeitsprogramm 2019 konnte durch die enge Zusammenarbeit mit den Gemeinden, dem Land Steiermark und allen übrigen NetzwerkpartnerInnen erfolgreich in Umsetzung gebracht werden. Hier ein kurzer Überblick über unsere diesjährigen Projekte!

Mit dem Beschluss des neuen Steiermärkischen Landes- und Regionalentwicklungsgesetzes (StLREG) 2018 wurden die Weichen für interkommunale Projekte der Regionalentwicklung unter neuen Bedingungen gestellt. Seit Inkrafttreten des Gesetzes stehen dem Steirischen Zentralraum jährlich rund 3,4 Millionen Euro an finanziellen Mitteln zur Verfügung, die der Unterstützung und Umsetzung vielfältiger Vorhaben dienen.

Wir als Regionalmanagement des Steirischen Zentralraums zeigen uns dabei verantwortlich für die Erstellung und Umsetzung eines jährlichen Arbeitsprogrammes an regional wirksamen Projekten.

Das am 19.10.2018 beschlossene Arbeitsprogramm 2019 konnte durch die enge Zusammenarbeit mit den Gemeinden, dem Land Steiermark und allen übrigen NetzwerkpartnerInnen erfolgreich in Umsetzung gebracht werden. Basierend auf den strategischen Zielen des Regionalen Entwicklungsleitbildes 2014+ wurde dabei in die verstärkte Zusammenarbeit auf regionaler Ebene, die Förderung von zukunftsträchtigen Wirtschafts- und Forschungsstandorten, umweltschonende Mobilitätsformen sowie in die Lebensqualität und das Gemeinwohl im Steirischen Zentralraum investiert.

Neue Kooperationsformen auf regionaler Ebene

Das Ziel der Stärkung der Zusammenarbeit auf regionaler Ebene bildet die Grundlage für all unsere Aktivitäten. Im Rahmen des APRO 2019 waren rund 249.000 Euro für die Stärkung innerregionaler Zusammenarbeit, grenzüberschreitender bilateraler und transnationaler Kooperationen vorgesehen.

In enger Zusammenarbeit mit dem Land Steiermark und den beteiligten Gemeinden konnte beispielsweise mit der Erarbeitung eines regionalen Masterplans für den Breitbandausbau eine wichtige Basis für eine langfristig zukunftsfähige Breitbandinfrastruktur gelegt werden. Der Masterplan besteht aus einer digitalen Grobplanung, welche im Dezember dieses Jahrs fertiggestellt wurde sowie einer Ausbaustrategie, die darauf aufbauend im Jänner 2020 formuliert wird.

Im Projekt Baukultur: Bauen im Steirischen Zentralraum wurden die Aktivitäten des Vorjahres weitergeführt. Ziel dabei ist es, ein regionales Qualitätsbekenntnis zur Baukultur im Steirischen Zentralraum zu schaffen, Bestandsqualitäten zu bewahren und eine geordnete Entwicklung immer geringer werdender Freiflächen zu unterstützen. Nach einer baukulturellen Bestandsaufnahme in der Region wurden die Ergebnisse im Rahmen von Bürgermeisterfrühstücken und Abendveranstaltungen den GemeindevertreterInnen präsentiert. Die Bestandsaufnahmen bilden die Grundlage für die Erarbeitung eines baukulturellen Leitbildes und Leitfadens für die Region, wozu bereits einige Workshops mit den Gemeinden 2019 durchgeführt wurden.

Im Bereich der bilateralen und transnationalen Kooperationen können wir auf eine Vielzahl an Aktivitäten zurückblicken. Im Rahmen unserer Trägerschaft des Projektes ROBUST entlang des EU-Programms Horizon 2020 ging die Suche nach neuen Governance-Lösungen für die optimale Nutzung von Synergien in Stadt-Land-Beziehungen auch in diesem Jahr weiter: Highlight war dabei unser Multistakeholder-Workshop im Freilichtmuseum Stübing. Eine Vielzahl an TeilnehmerInnen folgte unserer Einladung, um sich in einem offenen Dialog über innovative Ansätze in den drei Kernthemen Infrastruktur, neue Arbeitsmodelle und Kultur auszutauschen.

Alternative Mobilitätsformen für den peripher-ländlichen Raum: Dieser Herausforderung wird im INTERREG Central Europe Projekt Peripheral Access nachgegangen. Vom 30. September bis 2. Oktober tagten die Projektpartner in Graz. Höhepunkt des Programms bildete die Exkursion zum multimodalen tim-Knoten in Hart bei Graz, der als Pilotprojekt vom Regionalmanagement umgesetzt wurde. Zudem führten wir eine Exkursionsgruppe von rund 20 interessierten TeilnehmerInnen im Rahmen des diesjährigen CIVITAS Forums in Graz zum tim-Knoten am Grazer Schillerplatz als Best Practice-Beispiel für intermodale, smarte Mobilitätslösungen.

Wirtschafts- und Forschungsstandorte mit Zukunft

Über eine halbe Million Euro wurden 2019 investiert, um den zahlreichen wirtschaftlichen Transformationsprozessen im Zentralraum Folge zu tragen und eine interkommunale Standortentwicklung zu fördern.

Um Industrie- und Gewerbestandorte interkommunal und im Einklang mit allen Interessengruppen nachhaltig weiterentwickeln zu können, wird in der Region an der Analyse von Standortpotentialen und möglichen Kooperationsformen gearbeitet. Für die Gemeinde Raaba-Grambach konnten 2019 konkrete Vorschläge erarbeitet werden, um eine hochwertige Erschließung der dortigen Industrie- und Gewerbezone zu ermöglichen, die moderne Konzepte aus den Bereichen Städtebau, Freiraum und Verkehr in einem Projekt vereinigt.

Auch in der Teilregion Voitsberg konnten anhand vielfältiger Projekte neue Impulse für einen starken Wirtschaftsstandort geschaffen werden. So etwa in Zusammenhang mit dem VORUM Voitsberg, dem neuen modernen Wirtschaftsstadtteil, der auf den ehemaligen ÖDK-Gründen auf über 240.000 m² Fläche mitten im Kernraum Voitsberg entstehen wird. Als Standort mit hohem Entwicklungspotential soll ebenso die industriell-gewerbliche Vorrangzone Mittleres Kainachtal nebst dem Autobahnzubringer Mooskirchen zu einer verbesserten Erreichbarkeit und Raumentwicklung der Region und der Schaffung von neuen Arbeitsplätzen beitragen.

Um die Flächenpotenziale der Teilregion Voitsberg wird sich in Zukunft dann die Standortagentur Technologieregion Lipizzanerheimat kümmern. Sie soll ideale Rahmenbedingungen für die Ansiedelung von Betrieben in der Region schaffen und Unternehmen durch umfassende Serviceleistungen unterstützen.

Smarte Mobilität für den Steirischen Zentralraum

Für die Bedürfnisse der Bevölkerung maßgeschneiderte Mobilitätslösungen abseits vom eigenen Pkw konnten 2019 mit einem Budget von knapp 1,5 Millionen Euro allen voran durch die Projekte REGIOtim und dem Mikro-ÖV Angebot GUSTmobil verwirklicht werden.

Über REGIOtim wurde im Zuge der Erweiterung des Angebots der Holding Graz 2019 der Grundstein für die Implementierung zehn weiterer multimodaler Knotenpunkte unter der Dachmarke tim gelegt. Auf Basis der Projektkoordination des Regionalmanagements Steirischer Zentralraum konnten im Laufe des Jahres bereits zwei der neuen Standorte feierlich eröffnet werden. So sind nun auch Hart bei Graz und Lieboch täglich.intelligent.mobil (tim). In den kommenden Monaten folgen werden die Standorte in Voitsberg, Bärnbach, Köflach, Söding-Sankt Johann, Gratwein-Straßengel, Stattegg, Laßnitzhöhe und Nestelbach bei Graz sowie vier weitere Standorte in Graz.

Das Anrufsammeltaxi-System GUSTmobil feierte am 1. Juli 2019 seinen zweiten Geburtstag! Im Vergleich zum ersten Betriebsjahr konnten im zweiten Jahr rund 12.000 neue Fahrgäste dazugewonnen werden. Seit Herbst 2019 geht das GUSTmobil auch in Graz auf Tour und bedient die alltäglichen Mobilitätsbedürfnisse der Bevölkerung in den Gebieten Platte, Katzelbach/Wetzelsdorf und Hafnerstraße mit insgesamt 201 Haltepunkten. Die Inbetriebnahme des GUSTmobil Graz wurde in Kooperation mit dem Regionalmanagement Steirischer Zentralraum vorbereitet. Unter der Dachmarke bieten derzeit bereits 30 Gemeinden der Region das Anrufsammeltaxi an.

Neue Wege für Bildung und gesellschaftlichen Wandel

Um Bildungs- und Berufsorientierung im Zentralraum bestmöglich zu unterstützen, veranstalteten wir als Projektträger Anfang 2019 die beiden Berufsinfomessen Im Galopp in die Zukunft in Voitsberg sowie Check-In Deine berufliche Zukunft am Grazer Flughafen. Wir freuten uns, dass die durch Mitteln aus dem Steirischen Landes- und Regionalentwicklungsgesetz finanzierten Messen großen Anklang bei SchülerInnen, Eltern und sonstigen an Aus- und Weiterbildung interessierten Personen fanden. Die Vorbereitungen für die Neuauflage der beiden Messen im Jahr 2020 sind bereits in vollem Gange.

Wir sind Region, ein Projekt in dem Schulpartnerschaften zwischen Volksschulen aus verschiedenen Teilen der Region zum Zweck der interkulturellen Bewältigung sozio-kultureller Vielfalt gebildet wurden, ging dieses Jahr ebenfalls in die zweite Runde und im stadtregionalen Projekt NaMur führte der bereits dritte Schulaktionstag 84 begeisterte SchülerInnen spielerisch durch die Murauen. Eine einzigartige Errungenschaft in Graz ist auch der Digitale Campus an der NMS St. Leonhard. Unterstützungsleistungen erfolgten unsererseits dabei im Projekt Digital Learning Lab.

Zudem erhielt die Jugend im Steirischen Zentralraum eine starke Stimme durch unsere neue Regionale Jugendmanagerin Nora Arbesleitner, BSc. Durch ihre Unterstützung konnten dieses Jahr vielerorts, vor allem in der Lipizzanerheimat, mit Projekten in der Stadtgemeinde Voitsberg und der Gemeinde Söding-St. Johann, neue Impulse für die lokale Jugend geschaffen werden. Auch im kommenden Jahr haben die Gemeinden im Steirischen Zentralraum die Möglichkeit, durch die Zusammenarbeit mit dem Regionalen Jugendmanagement ein bedarfsgerechtes Angebot für Jugendliche unter Anwendung innovativer Beteiligungsformate zu entwickeln.

Gemeindeübergreifende Kooperation als Erfolgsrezept für eine zielgerichtete Regionalentwicklung

Insgesamt 37 Projekte wurden in diesem Jahr durch das neue Steiermärkischen Landes- und Regionalentwicklungsgesetz (StLREG) 2018 unterstützt. Das diesjährige Arbeitsprogramm konnte nur durch die enge Zusammenarbeit mit unseren PartnerInnen verwirklicht werden.

In diesem Sinne wollen wir uns herzlich bei allen GemeindevertreterInnen dem Land Steiermark sowie allen übrigen NetzwerkpartnerInnen für das großartige Engagement in diesem Jahr bedanken! Ihr Einsatz bildet das Fundament für eine nachhaltige und zielgerichtete Weiterentwicklung unserer gemeinsamen Region!

Unterstützt aus Mitteln des Steiermärkischen Landes- und Regionalentwicklungsgesetzes.