Landschaft + Ressourcen
Lebensraum + Qualitätsstandorte

Grüne Zentren im Steirischen Zentralraum

Im regionalen Arbeitsschwerpunkt steht die Unterstützung strategischer Begrünungsmaßnahmen zur lokalen Klimawandelanpassung und für eine hohe Aufenthaltsqualität im Mittelpunkt.

ANSPRECHPERSON

Katrin Rupp, MSc
rupp@zentralraum-stmk.at
+43 664 22 12 92 9

Projektträger
Regionalmanagement Steirischer Zentralraum GmbH
Projektlaufzeit
2023 - laufend
Finanzierung
StLREG

Klimawandel und Naturgefahren im Steirischen Zentralraum

Im Steirischen Zentralraum befinden wir uns in einer dynamisch wachsenden Region, die vielfältige Standortqualitäten für Wohnen, Naherholung und Arbeit miteinander verbindet. Gleichzeitig sind die Folgen des Klimawandels auch in unserer Region bereits allgegenwärtig und Gemeinden in unterschiedlichem Ausmaß von damit zusammenhängenden Naturgefahren betroffen.

Eine der zentralen Herausforderungen liegt folglich im Management dieses Wachstums, in dem steigende Infrastrukturbedarfe in Einklang mit Maßnahmen zur Klimawandelanpassung und einem sorgsamen Umgang mit verfügbaren Flächen gebracht werden müssen.

Schritt für Schritt zu spürbaren Anpassungsmaßnahmen

Um Gefahrenpotenzialen durch den Klimawandel zu begegnen und die Region und ihre Gemeinden klimafit und lebenswert zu erhalten, legt der Steirische Zentralraum einen Fokus auf das Thema Grün- und Freiraumplanung.

Denn intelligente Begrünungen verschönern nicht nur Orts- und Stadtzentren und laden zum Verweilen ein, sondern leisten darüber hinaus einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung des Lokalklimas und des Regenwassermanagements. Diese so genannten grün-blauen Infrastrukturen sind im Sinne der Klimaanpassung, aber auch der Aufenthaltsqualität und Biodiversität ein integraler Bestandteil einer zukunftsfähigen Entwicklung unserer Lebensräume.

Unterstützt durch das Regionalbudget werden daher für den Steirischen Zentralraum Maßnahmen gesetzt, die eine strategische Orientierung der Grünraumplanung fördern.

Projektergebnisse

Wegweiser Klimastarke Grünräume

Auf Basis einer Analyse verfügbarer Datengrundlagen zu Klimawandel und Naturgefahren im Steirischen Zentralraum wurde mit dem Wegweiser Klimastarke Grünräume eine allgemeine Publikation erstellt, die mögliche Schwerpunktsetzungen und Handlungsmöglichkeiten für eine strategische Verankerung der Grünraumplanung auf kommunaler Ebene praxisnah darlegt.

Zusammenarbeit mit Pilotgemeinden

Der Weg zu einer klimafitten Region führt über ihre Gemeinden. Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt der regionalen Aktivitäten bildet daher die gezielte Unterstützung von Gemeinden im Steirischen Zentralraum im Bereich der Grünraumplanung und Maßnahmenumsetzung. Dies erfolgt über die Unterstützung bei der Erarbeitung von gemeindespezifischen Grünraumkonzepten sowie seit 2025 über eine Finanzierungsunterstützung für konkrete Umsetzungsmaßnahmen.

 

Wegweiser Klimastarke Grünräume

1
Phase 1: Grundlagen
2
Phase 2: Konzeptentwicklung
3
Phase 3: Überführung in Umsetzungen
Allgemeine Informations- und Datengrundlagen

Auf Basis einer Analyse öffentlich zugänglicher Datengrundlagen und Interviews mit ausgewählten Gemeinden erfolgte die Erarbeitung des Wegweisers Klimastarke Grünräume. Der zugrundeliegende Analysebericht ist ebenso online verfügbar.

Unterstützung bei der Erarbeitung von Grünraumkonzepten

Für die Marktgemeinde Lieboch sowie die Gemeinde Werndorf erfolgte mit Unterstützung der Region in den Jahren 2023 und 2024 die Erarbeitung von gemeindespezifischen Maßnahmenplänen zur Förderung grün-blauer Infrastrukturmaßnahmen im Kontext mit lokalen Betroffenheiten durch den Klimawandel. Der fachlichen Erstellung von Maßnahmenempfehlungen gingen diverse Analysen auf Basis vorhandener Daten, etwa zu klimarelevanten Parametern, Versiegelung, lokal vorhandenen Bodenarten etc. voraus.

Finanzierungsunterstützung für konkrete Umsetzungen von grün-blauen Infrastrukturen

Seit dem Jahr 2025 gibt es auch eine Finanzierungsunterstützung für konkrete Umsetzungsmaßnahmen. Unterstützt werden können Maßnahmen im Ortszentrum, die einen strategischen Beitrag zur Klimawandelanpassung leisten. Entsprechende Beispielmaßnahmen und Rahmenkriterien wurden in einem Maßnahmenkatalog sowie einem begleitenden Rahmendokument zusammengefasst.

Projektpartner:innen

Der Wegweiser Klimastarke Grünräume wurde vom Institut für Städtebau der Technischen Universität Graz unter Zusammenarbeit mit dem Büro für Landschaftsplanung und Landschaftsökologie von DI Maria Baumgartner und unter Mitwirkung der Landesabteilungen 13, 16 und 17 erarbeitet. Bisherige Projektpartner zur Erarbeitung von Grünraumkonzepten waren die Marktgemeinde Lieboch sowie die Gemeinde Werndorf, weitere folgen im Jahr 2025.

Weiterführende Unterlagen & Publikationen

Analysebericht Klimawandel und Naturgefahren im Steirischen Zentralraum
Land Steiermark – Abteilung 13: Ratgeber grüne und blaue Raumplanung (2012)
Land Steiermark – Abteilung 13: Mehr Grün in der örtlichen Raumplanung (2019)
Stadt Wien: Leitfaden Fassadenbegrünung (2019)
Stadt Frankfurt am Main: Leitfaden klimaangepasste Stadtplatzgestaltung

Weiterführende Infos & Ansprechpartner:innen

Natur im Garten Steiermark
Die Initiative treibt die Ökologisierung von Gärten und Grünräumen in der Steiermark voran und legt Kernkriterien zur naturnahen Gestaltung und Pflege fest. Gemeinden bietet sie Expertise in Form von Infomaterialien und Beratungen vor Ort, wie öffentliche Grünräume möglichst klimatauglich gestaltet werden können. Zudem kann man Vorträge zu einem breit gefächerten Themenangebot buchen. Darüber hinaus können sich Gemeinden entlang von ökologischen Kriterien zur „Natur im Garten“ Gemeinde auszeichnen lassen.
GRÜNSTATTGRAU
GRÜNSTATTGRAU ist Kompetenzstelle und Informationsdrehscheibe zum Thema Bauwerksbegrünung im Kontext mit Klimawandel und Energie. Neben der Beteiligung an unterschiedlichen (Forschungs-)Netzwerken werden unterschiedliche Beratungsformate und Infomaterialien für Gemeinden, Betriebe und Private angeboten. Zudem bietet die Website auch einen Überblick über aktuelle Förderungen. Weiters gibt es dort über ein kostenloses Tool die Möglichkeit, eine Schnellanalyse von geplanten Begrünungsprojekten durchzuführen.

Good Practices

Renaturierung Raababach: Hochwasserschutz mit Mehrfachnutzen
Durch das 2020 fertiggestellte Hochwasserschutzprojekt Raababach konnte die Hochwassersituation in Gössendorf und Raaba-Grambach deutlich entschärft werden. Dabei erfolgte die Schaffung eines naturnahen Gewässerabschnitts mit Feuchtwiesen und Augehölzen sowie Neupflanzungen von über 2.000 Bäumen und 5.500 Sträuchern.
Gemeinschaftsgarten Söding-St. Johann
Durch den Verein Grüne Insel und mit Unterstützung der Gemeinde, der LEADER Region Lipizzanerheimat und dem Land Steiermark mit dem Gemeinschaftsgarten eine grüne Oase in der Gemeinde Söding – St. Johann entstanden. Etwa 12 Personen, darunter eine syrische Familie, arbeiteten bei der Gestaltung mit.
Begrünte Sickermulden mit Baumallee in Graz Reininghaus
Schattenspendende Bäume und Sickermulden schaffen Abhilfe an Hitzetagen und leisten einen Beitrag zum Regenwassermanagement.
Fassadengrün am Marktgemeindeamt Thal
Im Zuge der Generalsanierung der Volksschule und der Neugestaltung des Schulhofes erfolgten auch Maßnahmen zur Begrünung.
Grünraumplan Weiz
Mit dem Grünraumplan legt die Stadt Weiz Ziele zur Reduktion des CO₂- Haushalts sowie zur Aufwertung des Stadtbilds und somit der Lebensqualität fest. Zentrale und wirksame Stellschrauben sind dabei die Erhaltung bestehender natürlicher Landschaften sowie der Ausbau von Grünflächen.
Sachbereichskonzept Grünraum und Bodenschutz Gleisdorf
Das Sachbereichskonzept Grünraum und Bodenschutz der Stadtgemeinde Gleisdorf verfolgt das Ziel der Verringerung der Bodenversiegelung. Wichtiger Ausgangspunkt dafür war eine Drohnenbefliegung des Stadtgebiets für eine Bestandsaufnahme der Bodenbeschaffenheit.
Unterstützt aus Mitteln des Steiermärkischen Landes- und Regionalentwicklungsgesetzes.